Die Preisträger des IFK-Wissenschaftspreises im Fokus – Teil 5

Mit dem Ziel, die wissenschaftliche Arbeit in der Physiotherapie und eine Akademisierung des Berufsstandes zu unterstützen, kürte der IFK beim diesjährigen Tag der Wissenschaft bereits zum elften Mal die besten Abschlussarbeiten aus Studiengängen der Physiotherapie.

Die ausgezeichneten Forschungsergebnisse der Preisträgerinnen und Preisträgern des 11. IFK-Wissenschaftspreises können sich wahrlich sehen lassen. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen die einzelnen Abstracts der preisgekrönten wissenschaftlichen Arbeiten noch einmal vor.

Die fünfte Preisträgerin in der Reihe der Gewinner des IFK-Wissenschaftspreises 2015 ist Marie-Kristin Dunker (HAWK Hildesheim), die mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Gütekriterien von Assessments zur Erfassung der Fatigue bei Menschen mit Multipler Sklerose und deren Relevanz für die physiotherapeutische Praxis“ den 2. Preis in der Kategorie „Literatur- und Übersichtsarbeiten/Konzeptentwicklung“ erhielt:

Hintergrund und Zielsetzung
Die Fatigue ist eines der häufigsten und schwerwiegendsten Symptome bei Menschen mit Multipler Sklerose. Dieses Symptom hat nicht nur Auswirkungen auf den Alltag, sondern auch auf die physiotherapeutische Behandlung, in der sich Betroffene mit Multipler Sklerose meist langfristig befinden. Mangelndes Wissen und eine falsche Einschätzung des Symptoms durch Behandelnde wirkt sich dabei negativ auf die Therapie aus.

In der Arbeit sollen Assessments zur Erfassung der Fatigue bei Menschen mit Multipler Sklerose anhand ihrer psychometrischen Eigenschaften analysiert und bewertet werden. Die Ergebnisse sollen diskutiert und die Praxisanwendbarkeit dieser Verfahren für die Physiotherapie im deutschsprachigen Raum abgeleitet werden.

Methode
Um relevante Assessments zur Erfassung der Fatigue bei Menschen mit Multipler Sklerose zu identifizieren, wurde eine systematische Literatur- und Datenbankrecherche in der Bibliothek der HAWK in Hildesheim und in den medizinischen Datenbanken EBSCO/ Cinahl, Cochrane Library und Pubmed im Juni und Juli 2014 durchgeführt.

Resultate
Als für den deutschen Sprachraum relevante Assessments wurden die Fatigue Severity Scale (FSS), die Modified Fatigue Impact Scale (MFIS), das Würzburger Erschöpfungsinventar bei Multipler Sklerose (WEIMuS) und die Fatigue Skala für Motorik und Kognition (FSMC) identifiziert. Alle Assessments weisen eine mäßige diskriminante, aber gute konvergente Validität auf. Ebenfalls zeigt sich eine hohe Test-Retest Reliabilität und eine exzellente interne Konsistenz. Während der Analyse der methodologischen Qualität der ausgewählten Studien wurden einige Mängel festgestellt, welche einen negativen Einfluss auf die Ergebnisse nicht ausschließen lassen.

Schlussfolgerung
Das WEIMuS oder die FSMC sollten vorzugsweise aufgrund ihrer Mehrdimensionalität in der physiotherapeutischen Praxis angewendet werden. Jedoch muss weitere qualitativ hochwertige Forschung zur Fundierung dieser Empfehlung durchgeführt werden.

Weitere Artikel

Der IFK wünscht frohe Ostern!

2025 | 17.04. Von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag bleibt die IFK-Geschäftsstelle geschlossen. Ab Dienstag, 22. April 2025 sind wir wieder wie gewohnt für Sie erreichbar.

Vergütung in der Physiotherapie ab 1. April 2025 – letzte Unklarheiten beseitigt

2025 | 16.04. Die gute Nachricht zuerst: Die Unklarheiten, die zuletzt noch mit dem GKV-Spitzenverband hinsichtlich der Abrechnung von Blankoverordnungen bestanden, konnten inzwischen beseitigt werden. Die schlechte Nachricht ist, dass zwischen konventionellen Verordnungen (Vertrag nach § 125 SGB V) und Blankoverordnungen (Vertrag nach § 125a SGB V) nun unterschiedliche Abrechnungsmodalitäten angewendet werden müssen.

C wie Checkliste: Was sind die wichtigsten Punkte bei Praxisgründung oder -übernahme?

2025 | 15.04. Die Gründung oder Übernahme einer Physiotherapiepraxis ist ein großes Unterfangen, das alle Lebensbereiche des Praxisinhabers in spe betrifft. Die finanziellen und geschäftlichen Grundlagen müssen geklärt werden, aber auch die persönlichen Voraussetzungen spielen eine Rolle. Doch bange machen gilt nicht: Wer eine Checkliste erstellt, ist auf der sicheren Seite, dass kein Aspekt vergessen wird.