Schöne neue Welt?

Die Vergütungsverhandlungen für das Jahr 2016 sind nicht nur durch die allen politischen Beteuerungen zum Trotz weiterhin bestehende Grundlohnsummenbindung geprägt. Auch die gesetzliche Neuregelung einer Preisuntergrenze, dank derer der Physiotherapie laut Bundesregierung jedes Jahr 70 bis 80 Mio. Euro zusätzlich zu den regulären Preiserhöhungen zugeführt werden sollen, beeinflusst die Verhandlungen maßgeblich. Exklusiv können Sie schon jetzt den Artikel zu Erläuterungen des neuen Mechanismus‘ und dessen Auswirkungen auf die aktuellen Kassenverhandlungen aus der nächsten Ausgabe des IFK-Fachmagazins „physiotherapie“ einsehen, das Anfang März erscheinen wird.

Auch wenn sich die Verhandlungen in vielen Vertragsgebieten nun schwierig gestalten, scheinen einige Krankenkassen die Notwendigkeit einer höheren Vergütung für Physiotherapeuten erkannt zu haben. Mit den Kassen in Niedersachsen konnte nach zähen Verhandlungen vereinbart werden, das Preisniveau zum 1. Februar 2016 um durchschnittlich rund 5,6 % anzuheben. In Rheinland-Pfalz kam der Mechanismus leider nicht so stark zum Tragen, da sich die Preise der dortigen Kernpositionen (KG, MT, KG ZNS) bereits auf einem relativ hohen Niveau befanden. Dennoch konnten die Preise der physiotherapeutischen Positionen zum 1. dieses Monats um immerhin rund 3,1 % gesteigert werden. Die neuen gesetzlichen Möglichkeiten wurden dabei nahezu vollständig ausgeschöpft.

Komplizierter stellt sich die Lage z. B. in den Vertragsgebieten in Bayern und Schleswig-Holstein dar. Dort konnte nach der ersten Verhandlungsrunde noch kein definitives Ergebnis erzielt werden. Dies gilt auch für Hamburg und das Saarland, wo sich die Krankenkassen bislang nicht bereit zeigen, zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Preisangleichungen an die jeweiligen Untergrenzen über die reguläre Vergütungserhöhung zu verhandeln. Für all jene Positionen, bei denen der Preisangleich an die oben genannte Preisuntergrenze die diesjährige Grundlohnsumme von 2,95 % nicht ausschöpft, besteht nämlich noch entsprechender Verhandlungsspielraum. Selbst beim vdek, der allen voran die gesetzliche Neufassung eingefordert hatte, konnte in der ersten Verhandlungsrunde kein Konsens erzielt werden. Hier gehen die Gespräche am 17. Februar in die nächste Runde.

Der IFK setzt sich vehement dafür ein, den neuen Verhandlungsspielraum so weit wie möglich auszunutzen. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Lage in der Physiotherapie ist es unerlässlich, die maximalen Möglichkeiten des Gesetzes auszuschöpfen, um in Zukunft weitere gesetzliche Spielräume einfordern zu können.

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