Warnung vor flächendeckendem Arbeitskräfteengpass

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat das zukünftige Risiko eines Fachkräfteengpasses in 50 verschiedenen Berufsfeldern untersucht und kommt bei Pflege- und Gesundheitsberufen zu einem alarmierenden Ergebnis: Statistisch wird der steigende Bedarf an Fachkräften innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr flächenmäßig gedeckt werden können.

Infolge der demografischen Entwicklung in Deutschland wird mit einem steigenden Bedarf an Pflege- und Gesundheitsleistungen gerechnet. Für die Fachkräftesicherung in diesem Bereich ist dies mit großen Herausforderungen verbunden. Bereits ab 2025 könnte sich der bereits regional und berufsspezifisch spürbare Fachkräftemangel zu einem flächendeckenden Arbeitskräfteengpass quer durch alle Gesundheitsbranchen ausweiten. Im Jahr 2035 würden dann sogar 270.000 Beschäftigte fehlen.

Als maßgebliche Einflussfaktoren nennt das Institut die schlechte Lohnentwicklung sowie die mangelnde berufliche Mobilität der Erwerbspersonen. Dadurch stiegen die Anreize, das Berufsfeld zu verlassen oder sich gar nicht erst dafür zu entscheiden. Für eine zukünftige Fachkräftesicherung rät das BIBB daher, die Vergütung sowie die Arbeitsbedingungen und Aufstiegschancen in der Branche zu verbessern und hebt damit die Argumente in den Vordergrund, die der IFK seit langem anprangert.

Dieser erneute Beleg des dringenden Handlungsbedarfs zeigt einmal mehr, dass Krankenkassen die Physiotherapie und weitere Gesundheitsberufe nicht weiter mit Niedrigvergütungen abspeisen dürfen. Gerade vor dem Hintergrund der milliardenschweren Rücklagen der Gesetzlichen Krankenversicherung muss die Branche endlich finanziell gestärkt werden, um die Patientenversorgung sicherstellen zu können.

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