dbl-Kongress: Warum wir den Direktzugang brauchen

Beim 46. Jahreskongress des Deutschen Bundesverbands für Logopädie (dbl) diskutierte IFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger in interdisziplinärer Runde über das Für und Wider von Blankoverordnung und Direktzugang. Die Vertreterinnen von Physiotherapie und Logopädie waren sich einig: Wir brauchen den Direktzugang.

In ihrem Einführungsvortrag zur Positionierung des dbl zeigte die ehemalige dbl-Präsidentin Dietlinde Schrey-Dern die Unterscheidung zwischen Blankoverordnung und Direktzugang auf und ließ keinen Zweifel daran, dass sie den Direktzugang für Logopäden für den richtigen nächsten Schritt hält. In der anschließenden Podiumsdiskussion schloss sich Ute Repschläger dieser Forderung an und zeigte auf, warum der Direktzugang für alle Beteiligten große Vorteile bietet:
  • Für Patienten bedeutet der Direktzugang einen schnelleren Therapiebeginn und damit eine deutliche Verbesserung der Versorgung, da sie nicht erst beim Arzt auf einen Termin warten müssen, um eine Verordnung zu erhalten
  • Aus Therapeutensicht bietet der Direktzugang im Gegensatz zur Blankoverordnung die notwendige professionelle Autonomie, um das erlernte Wissen gezielt einzusetzen. Das ist für das Selbstverständnis der Therapeuten wichtig und motiviert junge Menschen, den Beruf zu ergreifen. Das kommt letztlich auch den Patienten zugute.
  • Der Direktzugang punktet auch in wirtschaftlicher Hinsicht: Internationale Studien belegen, dass der Direktzugang nicht nur die Qualität, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Versorgung verbessert. Tendenziell weist das Zwischenergebnis des IFK-Modellvorhabens mit der BIG, das im Frühjahr 2018 final ausgewertet sein wird, in dieselbe Richtung.

Daran anknüpfend erläuterte Florian Rott vom GKV-Spitzenverband, dass im Direktzugang auch die Ärzte entlastet würden, wenn die Therapeuten die wirtschaftliche Verantwortung für ihre Therapie übernehmen. Durch einen damit verbundenen Wegfall der ärztlichen Richtgrößen wären die Mediziner weniger Druck ausgesetzt.

Der Direktzugang ist also ein gesundheitspolitisches Nonplusultra: Die Behandlungsqualität beim Direktzugang ist derjenigen in der Regelversorgung überlegen und die bessere Behandlung generiert auch noch geringere Kosten.

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